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Argan-Öl (Teil 2)

Argan-Ö

Argan-Öl aus Marokko – Schönheitspflege von innen und außen

Als Gourmet-Speiseöl wird es gepriesen, es sei das beste Öl der Welt, der Trüffel unter den Ölen, das flüssige Gold Marokkos: Argan-Öl. Doch das kostbare, schmackhafte Öl nährt auch von außen. Schon

Eins ist sicher: Argan-Öl gibt es nicht in größeren Mengen. Denn die Arganie (Argania spinosa), wegen ihres harten Holzes auch Eisenholzbaum genannt, aus deren Samen das begehrte Öl gepresst wird, ist selten. Sie wächst am Rand der Sahara endemisch in einem relativ kleinen Areal von 820.000 Hektar im Südwesten Marokkos, in einem Becken zwischen den Flüssen Souss und Masse.

Endemisch heißt: die Arganie wächst nirgendwo sonst in der Welt – man versuchte zwar, die den Baum in Israel anzubauen, aber er trug keine Früchte. Seit 1998 ist marokkanische Wuchsgebiet Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Arganeraie.

Die Berber, die Amazigh, kennen und nutzen den Baum schon lange. Ihre Ziegen oder Kamele fressen die dattelartigen, bitteren Früchte, die ein bis drei Samen von Sonnenblumenkerngröße mit harter Schale enthält. Die Samen wurden und werden von den Berbern eingesammelt und in mühevoller Handarbeit weiterverarbeitet.

Der spanisch-arabische Pharmakologe, Arzt und Botaniker Ibn al-Baitar (ca. 1190–1248) soll bereits in seinem Buch über Arzneimittelheilkunde, Kitab al-Jami, die „Mandel der Berber“ erwähnt haben. Jedenfalls nutzen die Berber Arganöl schon vor Jahrhunderten zur Haar- und Hautpflege (z.B. als Sonnenschutz) und als köstliches Nahrungsmittel.

Die hervorragenden Eigenschaften des Arganöls sind inzwischen – angeregt durch die Dissertation der marokkanische Chemikerin Prof. Zoubida Charrouf über die Arganie (mittlerweile hat sie einen Lehrstuhl für Chemie an der Universität Rabat inne) – auch wissenschaftlich erforscht.

Mit mehr als 80 Prozent ungesättigten Fettsäuren, einem beträchtlichen Anteil an antioxidativen Tocopherolen (Vitamin E; der Gehalt ist fast doppelt so hoch wie in Olivenöl) und Sterolen (Schottenol, Spinasterol), deren Nutzen für die Krebsprävention wie –behandlung derzeit erforscht wird, sowie diversen Stoffen, die pilz- und bakterienhemmend wirken, zeigt das Öl ein breites Spektrum positiver Wirkungen:
Für die kosmetische Wirkung besonders interessant ist seine antioxidative Wirkung, seine Fähigkeit, Falten zu lindern und insgesamt zur Verjüngung der Haut beizutragen. Außerdem wirkt es entzündungshemmend und lässt Wunden schneller abheilen.

Die Ernte von einem Baum, also maximal 30–40 kg Früchte, ergeben etwa einen Liter des begehrten Öls – und der Prozess vom Sammeln bis zum fertigen Öl dauert etwa anderthalb Tage. Wen wundert es da, dass teils Preise von bis zu 150 € pro Liter verlangt werden.

Seit sich das Interesse der westlichen Welt auf das ernährungsphysiologisch und kosmetisch wertvolle Öl gerichtet hat und Gourmets und Beautyfarmen auf der ganzen Welt Arganöl kaufen, hat sich manches geändert. Eine ganze Reihe von Frauenkooperativen gewinnt das Öl heute gemeinschaftlich – es gibt sogar einige Anbieter von Arganöl in Bioqualität – und schützt die Bäume. Denn die weltweiten Abnehmer ermöglichen es den Menschen in der strukturschwachen Arganerie, ihren Lebensunterhalt mit dem Öl des Arganbaumes zu verdienen.